Wie fing alles an?

Besucher des traditionellen Fischerbudentreff in Dahme fragen oftmals wie denn dieses Fest entstanden ist, hier folgt nun die Antwort.

Im Gespräch mit dem langjährigen und sehr rührigen 1. Vorsitzenden Rudi Höppner gab er die „Entstehungsgeschichte“, ohne Fischerlatein zu Protokoll. Die Männer des Fischerverein Dahme wollten im Jahre 1984 einmal etwas neues unternehmen, denn die Gemütlichkeit und Nachbarschaft ließen zu der Zeit zu wünschen übrig und ein bisschen zusätzliches Geld konnte die kleine Kasse des Vereins auch vertragen.
Ziel war es einen Ort zu schaffen, an dem Einheimische und Gäste in der Nachsaison sich zu einem „Klönschnack“ treffen konnten. Von den alten Fischern im Verein wurde dieses Ansinnen mit Skepsis beobachtet, denn „dat Niee is nich immer dat Best“ (das Neue ist nicht immer das Beste), war ihre Meinung.
Aber der Fischerbudentreff wurde mit Erfolg ins Leben gerufen und trotz aller Unkenrufe besteht er heute noch. Mit bescheidenen Mitteln wurde nach Antrag an den Bürgermeister Specht das Fest ausgerichtet. Die alte DLRG Bude wurde für die Musikerinnen Anka und Ilka Geske und Ulla Borchert hergerichtet. Ihre stimmungsvolle Akkordeonmusik ist bis heute tragender Teil des maritimen Unterhaltungsprogramms beim Fischerbudentreff. Man stellte je ein Fischerboot der alten und der neuen Zeit auf, dazu einen Bierpilz, einen Weinstand mit 3 Sorten Wein und Fischertrank. Ein paar Strandkörbe wurden von Uwe Voigt und Dieter Landschoof aufgestellt, dazu ein paar Tische und Bänke, hier konnten dann die Fischbrötchen oder der Räucherfisch an Ort und Stelle verzehrt werden. Der Zuspruch von Seiten der Gäste, der Dahmer und auch der alten Fischer war groß und von Jahr zu Jahr wurde das Fest beliebter und größer, heute ist es nicht mehr aus dem Dahmer Veranstaltungskalender wegzudenken. Aber graue Wolken ziehen am Horizont auf, denn was wird aus dem Festplatz an den alten „Fischerbuden“ wenn der Deich neu gebaut wird, oder wenn tatsächlich der „Windpark“ vor Dahme gebaut wird?

Wir möchten hier an die beteiligten Fischer im Jahre 1984 erinnern, die heute leider nicht mehr unter uns weilen, in Klammern das Geburtsjahr:

  • Herbert Kitzerau (1863)
  • Heinrich Landschoof (1899)
  • Otto Severin (1900)
  • Franz Olandt (1901)
  • Friedrich Hopp (1902)
  • Fritz Höppner (1905)
  • Franz Voigt (1905)
  • Paul Plön (1907)
  • Amandus Kitzerau (1922)
  • Harry Klinger (1922)
  • Kurt Hopp (1925)
  • Max Voigt (1928)
  • Christian Voigt (1871)
  • Otto Plön (1899)
  • Oswald Rohr (1900)
  • Rudi Witt (1902)
  • Karl Plön (1903)
  • Fritz Gammelin (1905)
  • Hans Prüß (1905)
  • Heinz Höppner (1912)
  • Günter Vogt (1920)
  • Curt Gammelin (1924)
  • Erich Severin (1927)

Das waren aktive Fischer und Vereinsmitglieder aus bodenständigen Dahmer Fischerfamilien, deren Nachnamen heute noch an vielen Stellen in Dahme zu lesen sind.

So einfach fing alles einmal an und was heute den Besuchern an jedem ersten September Wochenende geboten wird, ist das Ergebnis von einem aktiven Verein, in dem die Frauen der Mitglieder eine nicht zu unterschätzende Mitarbeit leisten, um den Erfolg des Festes zu sichern. Ein buntes Unterhaltungsprogramm von Blasmusik über Shantychöre bis hin zu Oldtimer Jazz zieht alljährlich die Gäste aus nah und fern an den Dahmer Fischerstrand, vielleicht auch bald Sie?

Der Fischerverein Dahme mit Neptun und Nixen